In der Gesprächsgruppe für Krebskranke der ASB-Krebsberatungsstelle finden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer seit nunmehr 35 Jahren Halt und Zuversicht. Der Geburtstag wurde jetzt von den überwiegend weiblichen Mitgliedern im vertrauten Kreis gefeiert. Diplom-Pädagogin Astrid Multhaupt, die die Beratungsstelle leitet, hatte neben Bürgermeister Frank Keppeler den Geschäftsführer der Sozialstiftung der Kreissparkasse Köln, Christian Brand, eingeladen. Die Grüße der befreundeten Liblarer Gruppe übermittelte Helga Wohlgemuth. Christel Wittler, die die Pulheimer Selbsthilfegruppe vor 35 Jahren mit ins Leben gerufen hatte, wurde von Hildegard Dölle vertreten. Lotte Peltzer richtete ebenfalls ein kurzes Grußwort an die Festgäste und bedankte sich für die nachträglichen Glückwünsche zu ihrem 80. Geburtstag.
Bürgermeister Frank Keppeler würdigte die Leistungen der Krebsberatungsstelle: „Der Austausch und die Begegnung mit anderen von Krebs betroffenen Menschen vermittelt das Gefühl, nicht alleine zu sein. Ich hoffe, dass die Krebsberatungsstelle so erfolgreich weiter besteht wie bisher.“
Bereits im Juni 1981 wurde die ASB-Krebsberatungsstelle in Erftstadt-Liblar ins Leben gerufen. Nur knapp neun Monate später wurde die Nebenstelle in Pulheim in Betrieb genommen. Jährlich werden seit dem zwischen 800 und 2.300 Beratungskontakte geknüpft. Seit Juni 1987 wird die Krebsberatungsstelle von Astrid Multhaupt geleitet. Träger der Beratungsstelle ist von Beginn an der Arbeiter-Samariter-Bund, zuerst der Landesverband NRW und seit 1998 der selbständige Regionalverband Erft-Düren e.V. Die Pulheimer Gruppe mit zurzeit 35 Mitgliedern versammelt sich jeden ersten Mittwoch im Monat um 14.30 Uhr im Zanderhof. Am Vormittag findet von 10 Uhr bis 12 Uhr eine offene Sprechstunde statt. Seit Sommer 2008 gibt es eine zweite Gruppe, die sich jeden dritten Mittwoch im Monat trifft. Die ASB-Krebsberatungsstelle und damit auch das Angebot in Pulheim werden zu 65 Prozent aus Eigenmitteln des ASB-Regionalverbandes Erft-Düren e.V. finanziert. Die Stadt Pulheim unterstützt die Arbeit von Anfang an mit einem jährlichen Zuschuss, die kostenlose Bereitstellung des Raumes im Zanderhof und mit dem Telefonanschluss vor Ort. Mit einem jährlichen Förderbetrag von 8 Prozent der Gesamtkosten trägt die Sozialstiftung der Kreissparkasse Köln zum Erhalt der Krebsberatungsstelle bei.
Vielen Betroffenen ist in den zurückliegenden 35 Jahren in den unterschiedlichsten Notsituationen Hilfe zuteil geworden. Menschen, die ein gemeinsames Problem haben, bilden eine Gruppe und helfen sich selbst und dadurch den anderen. Das geschieht ausdrücklich nicht in Form von Ratschlägen, sondern durch regelmäßiges Zusammensein, durch reden und zuhören. Alle Mitglieder der Gesprächsgruppe kennen die Erkrankung aus eigenem Erleben. Die Gleichbetroffenheit ist die Basis für die besondere Verbundenheit.