Die seit Wochen anhaltende Trockenheit macht den Bäumen auch in der Stadt Pulheim schwer zu schaffen. Insbesondere junge Bäume, die sich noch in der Anwuchsphase befinden, haben Trockenheitsstress. Sie können im Gegensatz zu älteren Bäumen weniger Wasserreserven bilden, aus denen sie bei langer Trockenheit schöpfen können. Ein Gewitterregen hilft nicht viel. Die Wassermenge ist zu gering, um das Feuchtigkeitsdefizit der Bäume auszugleichen. Sie sind daher auf zusätzliche Wassergaben angewiesen.
Der Bauhof der Stadt Pulheim hat auf die Trockenperiode reagiert und für die gezielte und effektive Versorgung der Bäume im Stadtgebiet 36 Bewässerungssäcke angeschafft. Sie sind von den Bauhofmitarbeitern Ulrich Brendemühl und Bernd Rothe sowie der Kollegin Sabine Krautscheid angebracht worden. Die Säcke werden morgens von ihnen mit jeweils 75 bzw. 100 Litern Wasser gefüllt. An größeren Bäumen wurden zwei Säcke angebunden, so dass die doppelte Menge Wasser zur Verfügung steht. Über Löcher am Boden läuft das Wasser über einen Zeitraum von mehreren Stunden ab. Im Gegensatz zur herkömmlichen Bewässerungsmethode kommt es nicht zu oberflächlichem Wasserabfluss. Die Wurzeln der Bäume werden kontinuierlich versorgt. Außerdem spart diese Art der Bewässerung Zeit. Ein Faktor, der bei der großen Zahl von städtischen Bäumen eine wichtige Rolle spielt. Am Ende des Sommers werden die Wassersäcke abgenommen. Sie sind wiederverwendbar. Nach einer Probephase wird der Bauhof überlegen, ob weitere Bewässerungssäcke angeschafft werden.
Weil die Stadt in extremen Dürrephasen selbst mit Unterstützung der Feuerwehr eine hundertprozentige Versorgung der zahlreichen durstigen Bäume im öffentlichen Raum nicht gewährleisten kann, ruft sie die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, den Stadtbäumen mit einer Extraportion Wasser zu helfen. Die Hilfe zahlt sich aus. Denn Bäume wirken in der durch Straßen und Gebäude aufgeheizten Stadt wie eine natürliche Klimaanlage, weil sie durch die Verdunstungskälte, die sie bewirken, die Lufttemperatur herabsenken. Außerdem spenden sie Schatten und puffern einen Teil der an Gebäuden entstehenden Wärmestrahlung ab. Zudem sorgen Bäume für eine bessere Luft in unseren Städten: Sie produzieren Sauerstoff und filtern Feinstaub aus der Luft heraus. Darüber hinaus bieten sie vielen Vögeln und Insekten einen Lebensraum und werten das Stadtbild auf.
Foto: Ulrich Brendemühl (re.), Bernd Rothe und Sabine Krautscheid bringen die Bewässerungssäcke an den Bäumen an und befüllen sie mit Wasser.