Die Situation der zahlreichen geflüchteten Menschen in Pulheim war erneut Thema im städtischen Sozialausschuss. In Kürze soll das alte Hallenbad belegt werden. Sollte dieses keine weiteren Plätze mehr haben, plant die Stadt Turnhallen zur Unterbringung zu nutzen. Verena Szebel, Sprecherin der SPD-Fraktion im Sozialausschuss:
„Wir begrüßen, dass in dieser angespannten Situation die Stadt versucht Unterbringungsmöglichkeiten in privat genutzten Wohnhäusern zu aktivieren. Unser gemeinsames Ziel muss sein, die Nutzung von Turnhallen zu vermeiden. Wir haben angeregt, hier auch andere Alternativen zu prüfen. Jetzt fällt Pulheim die jahrelange Blockade beim geförderten Wohnungsbau auf die Füße, denn bezahlbarer Wohnraum ist hier seit vielen Jahren knapp.“
Bund und Land haben seit längerem die Genehmigungsregelungen für temporäre Flüchtlingsunterkünfte stark vereinfacht. Der Vorsitzende der Pulheimer SPD, David Hochhausen: „Hier könnte man auch mal überlegen, ob man sich nicht mit den Nachbarstädten für die Errichtung solche temporärer Einrichtungen zusammentut. Wir brauchen Lösungen zur angemessenen Unterbringung. Turnhallen sind dafür nicht gut geeignet und die Belastungen für Vereine und Schulen durch solche Belegungen einfach zu hoch.“
Auch das Land NRW sei in der Pflicht. Während der letzten großen Flüchtlingswelle 2015/2016 hatte die SPD-geführte Landesregierung 85.000 Plätze in Einrichtungen des Landes geschaffen. Die CDU geführte Landesregierung hat aktuell nur um die 30.000 Plätze und will das Angebot nicht nennenswert ausbauen. Hochhausen: „Solche Reserven wären eine echte Entlastung, auch für Pulheim.“
Schlechte Zustände in städtischen Unterkünften regelmäßig angemahnt
Ebenfalls diskutiert wurde erneut über die teilweise schlechten Zustände in städtischen Unterkünften. Seit vielen Monaten mahne nicht nur die SPD Verbesserungen an, leider scheine sich kaum etwas getan zu haben, zeigt sich Szebel enttäuscht. „Es ist unverständlich, dass die Zustände über längere Zeiträume bestehen können. So darf die Stadt mit ihren Liegenschaften nicht umgehen. Erst recht sind dies keine Zustände, die man oftmals traumatisierten Menschen zumuten kann.“